KURIOSES

von MLaw Philipp Hagen


(Zu) dick im Geschäft


Joris Gnagon war einst ein begnadeter Fussballer, dem eine grosse Karriere prophezeit wurde und der im Alter von 21 Jahren einen Marktwert von 15 Millionen Euro besass. Nun ist der Franzose, welcher mehrfach für die französische U21-Nationalmannschaft auflief, zu dick, um professionellen Fussball zu spielen. Dies zumindest urteilte der Court of Arbitration for Sport (CAS) in Lausanne in einem jüngsten, leider noch nicht veröffentlichten Urteil.

Gnagon war nach dem corona-bedingten Meisterschafts-Unterbruch in Spanien im Jahr 2020 stark übergewichtig ins Training seines damaligen Vereins FC Sevilla zurückgekehrt: Ein Body-Mass-Index von 35 – 40 und ein Adipositas Grad II wurden bei ihm attestiert. In der Folge hielt sich Gnagon auch nicht an den Diät-Plan, der ihm von seinem Klub vorgeschrieben wurde. Rund ein Jahr lang sahen die Andalusier zu, wie Gnagons Fitness-Level nicht besser wurde – bis sie im Herbst 2021 schliesslich das Arbeitsverhältnis auflösten.

Der Franzose verklagte daraufhin seinen ehemaligen Arbeitgeber auf eine Entschädigung in Höhe von 4.6 Millionen Euro plus Zinsen aufgrund der angeblich „ungerechtfertigten Kündigung“. Der CAS urteilte nun jedoch, dass die Entlassung gerechtfertigt war, da Gnagon es versäumt hatte, ein angemessenes Gewicht und Fitnessniveau zu halten.

Der sich mit 27 Jahren im Top-Alter für einen Fussballer befindende Gnagon spielte zuletzt in Frankreichs fünfthöchster Liga und ist nun seit Sommer 2022 vereinslos. Gemäss transfermarkt.de liegt sein Marktwert aber noch immer bei stattlichen 300’000 Euro.