KURIOSES

von Rechtsanwalt Dr. Titus Pachmann


Neues aus der Welt der Werbung


Wir wissen und spüren es alle. Die Welt wird mit jedem Verbot besser. Die mit sehr vielen Steuermillionen geförderte Gender- und Sexismusforschung ist dabei an vorderster Front.

Verboten ist Diskriminierung wegen des Geschlechts. Noch mehr verboten gehört aber die Ablehnung von Massnahmen zum Abbau von Ungleichheiten, die den kleinen Unterschied zwischen Mann und Frau betreffen (sog. moderner Sexismus). Am schlimmsten sei aber „Neosexismus“, das sei der „Konflikt zwischen egalitären Werten und negativen Emotionen gegenüber Frauen“. Was immer das sein soll.

In England ist man nun einen Schritt weiter. Ab Juni ist im vereinigten Königreich Werbung verboten, die Gender-Stereotypien zeigt. Also: Verboten ist, eine Frau zu zeigen, die Staub saugt und daneben einen Mann, der liest. Das sind Stereotypien. Erlaubt ist einen Mann zu zeigen, der Staub saugt und eine Frau, die liest. Das ist ungewöhnlich und damit keine Stereotypie. Verboten ist, einen Mann zu zeigen, der zu blöd ist, seinem Kind die Windeln zu wechseln, während die Frau kocht. Alles Stereotypien. Erlaubt ist hingegen eine Frau zu zeigen, die zu blöd ist, ihr Kind zu wickeln (keine Stereotypie), während der Mann die Küche aufräumt (keine Stereotypie). Da gibt es ganz viele Fallbeispiele. Die britische Werbeaufsicht ASA (Advertising Standards Authority) wird einiges an Beurteilung zu tun bekommen und die Rechtsmittelinstanzen ebenfalls.

Begründet werden die neuen Vorschriften damit, dass Geschlechterklischees abzuschaffen sind, weil Gender-Stereotypien Menschen abhalten, ihr Potenzial auszuschöpfen. Wegen dieser Stereotypien könnten Menschen bestimmte Jobs und Branchen meiden. Die neuen Vorschriften würden unsere Selbstentfaltung und damit die Wirtschaft fördern. So menschenfreundlich ist England. Da müssen wir in der Schweiz unbedingt mit neuen Vorschriften bald nachziehen.