KURIOSES

von Rechtsanwalt Dr. Titus Pachmann


Umweltschutz, aber richtig


Wer schon immer den Verdacht hatte, in manchen Bundesämtern gebe es reichlich Weltverbesserer, notabene zulasten der Steuerzahler, wird wieder einmal bestätigt. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat ein Merkblatt betreffend „nachhaltiger Verpflegung“ kreiert. Kernaussagen:

  • Mindestens 2/3 eines Buffets haben vegetarisch zu sein. (Keine Ausnahme für den Metzgermeisterverband!)

  • Das Vegetarische ist an erster Stelle zu platzieren. (Steaks und Servelats also bitte nach hinten!)

  • Die Produkte sollen alle ein Bio-Label tragen, die meisten das Max Havelar Signet und Bananen beides, also zwei Label. (Max Havelar mein Freund und Helfer!)

  • Fleisch, Milch, Fische und Backwaren nur aus der Schweiz mit Bio-Label. (Also ja nichts schmackhaftes aus dem Ausland!)

  • Schokolade nur Bio. (Wer Lindt und Sprüngli Schoggi liebt, z.B. Lindorkugeln, ist eine Art Umweltschmutzfink!)

  • Wein selbstverständlich nur regional und bio. (Ja nichts Ausländisches wie Wein aus Spanien, Frankreich oder Italien. Die können keinen guten Wein machen und vergiften alles!)

  • Fruchtsäfte, nur was in der Schweiz wächst. (Ja keinen Mango- oder Orangensaft, das ist ausländisch und somit Umwelt-Teufelszeug!)

  • Für Reste des Buffets oder des Apéroangebots sind Schalen oder Säckchen aus nachhaltigem Material zur Verfügung zu stellen, damit die Teilnehmer Voriges mit nach Hause nehmen können. Gipfeli und Früchte für den nächsten Tag aufheben. (Merke: nur Gipfeli, die älter als ein Tag sind, schmecken nachhaltig!)

Wir sind gespannt, wann die Empfehlungen des BAFU in ein Gesetz gegossen werden. Wo kämen wir auch hin, wenn jeder isst oder seinen Gästen anbietet, was ihm passt. Wie wäre es, wenn sich das BAFU intensiv um wirklich brennende Probleme kümmern würde, wie um unsere Berge von Plastikmüll oder unsere Giftdünger von jährlich 204 Tonnen Glyphosat.